KARMA YOGA
Exkurs nach Indien
Traditionell ist Karma Yoga einer der 4 klassischen Yogawege.
Man unterscheidet Raja Yoga (mit Hatha- und Kundalini Yoga), Bhakti Yoga, Jnana Yoga und eben Karma Yoga.
Karma Yoga wird in der Bhagavad Gita (eine der zentralen Schriften des Hinduismus, entstanden zwischen den 5. und 2. Jahrhundert vor Christus) als Yogaweg gelehrt.
Es gibt 3 Arten von Karma:
Sanchita Karma- aufgespeichertes Karma, dessen Wirkung du aber noch nicht erfahren hast
Prarabdha Karma- Karma für dieses Leben oder auch "Schicksal".
Agami Karma– Karma, das du in diesem Leben schaffst und sich erst in einem deiner nächsten Leben entfalten wird.
Tue Gutes und du bekommst Gutes?
Hört sich ja leicht an!
Endlich einmal ein Weg, bei dem man nicht rumsitzt, Meditiert oder sich verrenkt? Naja, nicht so ganz.
Karma sagt aus, dass jeder Gedanke und jede Tätigkeit Folgen hat und das je nachdem wie ethisch wertvoll diese ist bzw. welche Absicht man verfolgt.
Wenn ich also etwas Gutes tue, jemandem helfe oder unterstütze, hat das positive Auswirkung auf mein Karma.
Das Schwierige dabei ist jedoch, dass die Handlung die ich mache frei von persönlicher Wertung sein muss. Die Tat muss SELBSTLOS sein.
Karma Yoga ist also der Weg des selbstlosen Handelns.
Dieser Dienst für andere, Dienst an der Gesellschaft, wird ohne Ego ausgeführt, ohne Wertung und ohne Erwartung.
In Ashrams ist es immer noch üblich, dass bei den alltäglich anfallenden Tätigkeiten mitgeholfen wird- ob Küchendienst oder Toiletten reinigen…. Alles ist möglich.
Mal ehrlich: Wann hast du das letzte mal etwas getan ohne etwas dafür zu erwarten- und sei es nur ein kleines Danke?
Einerseits ist Karma Yoga leicht- denn eine Gute Tat schafft doch gleich jemand.
Wenn man versucht sein Ego außen vor zu lassen, sieht die Sache gleich wieder anders aus.
Ursache und Wirkung
Alles was wir tun oder nicht tun hat Auswirkungen auf uns und andere.
Samsara ist der Kreislauf der Wiedergeburt.
In der indischen Karma-Lehre geht man davon aus, dass man immer wiedergeboren wird.
Während seines Lebens häuft man Karma an, das Auswirkung auf das jetzige und auch auf das zukünftige Leben hat.
Ziel ist es, das Rad der Wiedergeburt zu durchbrechen und Samadhi zu erreichen, Erleuchtung also.
Wenn du des nicht so spirituell magst, kannst du auch einfach mal nur DEIN Leben betrachten.
Einerseits hat alles, was du an Genetik mitbekommen hast eine Auswirkung auf dich. Zusätzlich hat dein bisheriges Leben Auswirkungen auf dich im JETZT und alles was du jetzt machst, hat Auswirkung auf deine Zukunft.
Sehr theoretisch das Ganze, also was kann ich JETZT tun und was interessiert mich mein zukünftiges Ich?
Ich würde sagen, den Mehrwert erhältst du durch die Änderung der Denkweise, die DURCH das selbstlose Handeln entsteht.
Durch gute Taten und positive Gedanken wird man einfach glücklicher.
Es gibt das Sprichwort:
„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.”
Schlussendlich ist es egal ob du daran glaubst oder nicht.
Lebe, Liebe, Lache, sei nett in Taten und Worten, nimm das Leben an wie es ist und mach das Beste daraus, übernimm Verantwortung, sei Dankbar und geh deinen Weg.
Nimm dein Ego an die Leine, sodass du auch in schwierigen Lagen ruhig und gelassen sein kannst.
Meditation ist ein effektiver Weg dazu.
Tu gutes für dein Karma und versuche einfach jeden Tag etwas liebevoller und netter zu dir und anderen zu sein.
So häufst du neues Karma an und baust altes Karma ab.